Ajowan? Der Name klingt erstmal exotisch – und das ist er auch. Ajowan, auch als Königskümmel oder Indischer Kümmel bekannt, wird bei uns eher selten verwendet, gehört aber in vielen indischen Küchen zum Standard. Die kleinen, graubraunen Samen erinnern optisch ein bisschen an Selleriesamen oder Kümmel, geschmacklich aber an eine ganz andere Richtung: Sie haben ein intensives, fast pfeffriges Aroma, das stark an Thymian erinnert – nur noch ein wenig kräftiger.
Interessant ist, dass Ajowan botanisch mit der Petersilie verwandt ist – sein lateinischer Name ist *Trachyspermum ammi*. Die Samen enthalten viel ätherisches Öl, vor allem Thymol – und genau das gibt dem Gewürz seinen typischen, durchdringenden Charakter. In der Küche bringt Ajowan Würze, aber auch Frische und eine gewisse Strenge, die besonders gut zu deftigen und frittierten Speisen passt. Man braucht wirklich nicht viel davon, aber der Effekt ist sofort da.
Anwendung in der Küche :
Ajowan kommt in der indischen Küche häufig zum Einsatz – besonders bei frittierten Gerichten, in Teigwaren wie Pakora oder Paratha, aber auch in Linsengerichten und Currys. Wichtig ist: Erst kurz in Öl oder Ghee anrösten! So entfaltet sich das Aroma besonders gut und die Schärfe wird etwas gemildert. Auch in der äthiopischen Küche ist Ajowan in Gewürzmischungen zu finden, etwa in Berbere. Man kann es auch vorsichtig in Brot- oder Gebäckteig einarbeiten – aber sparsam dosieren, sonst dominiert es schnell.
Geschmack :
Ajowan hat einen intensiven, würzigen Geschmack, der an eine Mischung aus Thymian und Kümmel erinnert. Er ist leicht bitter und kräftig, mit einer scharfen, fast pfeffrigen Komponente, die eine angenehme Wärme auf der Zunge hinterlässt.
Besonderheit :
Ajowan enthält besonders viel Thymol – ein ätherisches Öl, das auch in Thymian steckt. Das macht es nicht nur geschmacklich besonders, sondern auch sehr intensiv. Schon eine kleine Menge reicht, um Gerichte spürbar zu würzen. Es ist hitzebeständig und entfaltet sein Aroma am besten durch kurzes Anrösten.
Zutaten :
Aijwan getrocknet
Passende Gewürzkombinationen :
Ajowan passt gut zu Kreuzkümmel, Koriander, Kurkuma, Ingwer, Chili, Knoblauch, Bockshornklee, schwarzem Pfeffer und Senfsaat. Diese Gewürze bilden zusammen eine kräftige Basis, die gut mit der Schärfe und Frische von Ajowan harmoniert.
Tipp :
Ajowan immer erst kurz in heißem Fett anrösten – dadurch wird es milder und aromatischer. Nie roh ins Essen geben, sonst schmeckt es zu beißend. Besonders gut für Teig- und Linsengerichte. Nicht zu viel auf einmal verwenden – Ajowan ist wirklich durchsetzungsstark.
Passende Gerichte :
Linsengerichte, Pakoras, Paratha, Fladenbrot, Samosas, Kartoffelpfannen, Hülsenfrüchte, Berbere-Gewürzmischung, würzige Teige, gebratene Reisgerichte